Gemeinsamer Auftritt mit dem MGV
Schwarzmeer-Kosaken-Chor gastierte in der Battener Kirche.
Seit 23 Jahren führt Peter Orloff mit Charisma, Charme und Stimmgewalt das einst von seinem Vater, dem Theologen Nikolai Orloff, jahrzehntelang geleitete und in den 90er Jahren wieder begründete Ensemble. Auch in Batten präsentierte sich der Schwarzmeer-Kosaken-Chor mit seinen hochdekorierten ukrainischen und russischen Sängern der absoluten Weltklasse. Beeindruckend für die Zuhörer in dem ausverkauften Gotteshaus waren die atemberaubenden Tenöre, die tiefen Bässe und als besonderer Höhepunkt eine Rarität, ein männlicher Sopran von der Kiewer Oper.
Dank seiner nahezu einzigartigen Besetzung war der Schwarzmeer-Kosaken-Chor auch in Batten wieder in der Lage, ein außergewöhnliches Programm aufzuführen, das weit über das hinausging, was man von einem Kosaken-Chor üblicherweise erwartet.
So war auch die Auswahl der Lieder, die gesungen wurden, etwas Besonderes: Werke wie „Schwanensee“, „Leise flehen meine Lieder“ oder das Paradesolo aller großen Tenöre „Nessun dorma“. Herzstücke des Konzerts waren natürlich auch die musikalischen Kostbarkeiten aus dem reichen Schatz der russischen und ukrainischen Musikliteratur wie die berühmten „Abendglocken“, „Die zwölf Räuber“, „Stenka Rasin“, „Das einsame Glöckchen“ oder auch „Kalinka“.
Die musikalische Reise ging durch das schneebedeckte Land, von Moskau bis an den Baikalsee, von Kiew bis St. Petersburg mit Romanzen, Geschichte und Balladen von überwältigender Ausdrucks- kraft, tiefer Melancholie und überschäumendem Temperament.
Ein besonderer Höhepunkt des Abends war, vor allem für die Sänger des MGV Thaiden, der gemeinsame Auftritt mit dem Schwarzmeer-KosakenChor. Unter der souveränen Leitung von Thaidens Chorleiterin Sabrina Kümmel-Naderer intonierten beide Chöre mit großem Enthusiasmus und Harmonie zu Beginn des Konzerts das geistliche Lied „Ich bete an die Macht der Liebe“, dessen Melodie aus der Feder des ukrainischen Komponisten Dmitri Stepanowitsch Bortnjanski stammt, und die orthodoxe Hymne aus Russland „Tebe poem“ sowie am Konzertende die von Johannes Brahms vertonte Volksweise „Guten Abend, gute Nacht“.
Mit frenetischem Beifall und Standing Ovations belohnten die Zuhörer in der bis zum letzten Platz gefüllten Kirche sowohl die Soloeinlagen als auch die gemeinsamen Auftritte.
Quelle: Fuldaer Zeitung
Von: Franz Josef Enders