550 Reichsmark für die erste Vereinsfahne
Männergesangverein „Edelweiß“ Thaiden feierte 90-jähriges Bestehen mit Programm.
Vier Tage lang hat der Männergesangverein „Edelweiß“ Thaiden sein 90-jähriges Bestehen gefeiert. Gleichzeitig richtete der Verein das Sängerfest der Gruppe Ulstertal im Fulda-Rhön-Sängerbund aus.
Auftakt der Veranstaltungsreihe bildete eine Disco-Nacht mit DJ Thorsten Kolb. Einen Tag später fand ein Liederabend mit bayrischen Gastchören aus Bischofsheim, Oberelsbach und Heufurt, den thüringischen Chören aus Buttlar und Kaltenwestheim sowie den Männergesangverein Findlos-Batten und Thaidener Chörchen statt, zu dem der Vorsitzende von „Edelweiß“, Michael Härtung, begrüßte. Im Laufe des Abends, der mit Unterhaltungsmusik mit dem Ringberg-Echo ausklang, ließ der Stellvertreter Jürgen Zentgraf in einem Vortrag die Vereinsgeschichte Revue passieren.
Über die näheren Umstände der Gründung von Edelweiß gebe es keine Aufzeichnungen. Das älteste Dokument sei eine Mitgliederliste aus dem Jahr 1930, eine Chronik gibt es erst seit 1956. Aber bereits 1932 sei die Vereinsfahne gekauft worden, die die in Offenbach lebende Weißstickerin Hella Kopeitko, eine Bekannte der Gründungsmitglieder Hermann und Josef Zentgraf, zum Preis von 550 Reichsmark gefertigt habe.
Ein Name sei in neuerer Zeit so mit Edelweiß verbunden, wie Helmut Hohmann: Er habe 21 Jahre lang dem Verein vorgestanden und den Chor geprägt. Seine Organisation, sein Humor und seine Kontaktfreude hätten dazu beigetragen, Edelweiß zu großem Ansehen und Erfolg zu bringen. Auch Kurt Spiegel, der viele Jahre stellvertreten¬der Vorsitzender gewesen sei und den Verein drei Jahre kommissarisch geleitet habe, habe Entscheidungen vorbereitet. Zum einen habe Spiegel 2005 dafür gesorgt, dass Lob von der Politik mit Sabrina Kümmel eine neue Dirigentin verpflichtet wurde und dass durch den Vorstand der Ulstertal-Sängervereinigung eine neue Satzung vorbereitet wurde. Spiegel habe das kulturelle und politische Leben in Thaiden mitgestaltet. Seit April ist nun Michael Hartung Vorsitzender. Eine weitere wichtige Personalie in der Vereinsgeschichte sei Ewald Winheim, der mehr als 20 Jahre lang den Chor geleitet habe, gewesen.
Am dritten Tag des Festes stand im Zeichen des Gruppen-Sängerfestes: Die Chöre der Sängervereinigung Ulstertal stellten ihr sängerisches Potenzial unter Beweis. Im Anschluss an den Festzug, an dem Chöre örtliche Vereine und der Massenchor der Männerchöre teilnahmen, konnte der Vorsitzende der Gruppe Ulstertal im Fulda-Rhön-Sängerbund, Horst Reulbach, die Ehrengäste Landrat Bernd Woitie (CDU), Ehrenbergs Bürgermeister Thomas Schreiner (parteilos) und den Ehrenvorsitzenden der Sängervereinigung Bernhard Glotzbach begrüßen. Er freue sich, dass nach gut 25 Jahren die Thaidener anlässlich ihres Jubiläums ein Sängerfest veranstalte. Langjährige Erfahrung und Dynamik seien ein Fundament für eine weitere gedeihliche Vereinsarbeit. „Ihr könnt somit frohen Mutes sein und optimistisch in die Zukunft blicken“, sagte Reulbach. Woide stellte fest, dass in Thaiden die Freude am Gesang dank engagierter Vorstandsmitglieder und Chorleiter noch immer Bestand habe. Bürgermeister Schreiner lobte den Zusammenhalt im Chor, der das kulturelle Leben in der Region bereichere.
Im Anschluss an die Grußworte begeisterten der Kinderchor der Ulstertal-Sängervereinigung „Die Sterntaler“, der neue Jugendchor „InTakt“ und der Kinderchor „Tanner Goldkehlchen“ die Zuhörer. Für musikalische Unterhaltung sorgten außerdem der Musikverein „Hohe Rhön“
Wüstensachsen. Mit einem deftigen Haxen- und Kesselfleischessen und Musik der Blaskapelle „Rhöner Herz“ endete der vierte Tag des Jubiläumsfestes.
Quelle: Fuldaer Zeitung
Von: Franz Josef Enders